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1. Schenken: Kostenlos oder zum Selbstkostenpreis
    Summery

    Alles im Leben hat seinen Preis. Ist das wirklich so?

    Jeder kommt in seinem Leben mal an einen Punkt, an dem er sich Gedanken darüber macht, was wirklich wichtig ist. Dazu zählen für gewöhnlich die Familie, Freunde, Gesundheit, Glück, Freiheit und Frieden. Ein Preisschild könnte niemals ausdrücken, wie wertvoll z.B. die Familie oder die Freiheit für jeden einzelnen von uns ist - wenn nicht sogar unbezahlbar. Aber nur unser Herz kann den wahren Wert dieser für uns so wichtigen „Dinge“ erkennen, der nicht in Zahlen zu ermessen ist. Liebe z.B. ist unbezahlbar und doch steht sie jedem Menschen in der einen oder anderen Form kostenlos zur Verfügung. Was steht uns noch alles kostenfrei zur Verfügung? Es sind Dinge, die für uns oft selbstverständlich sind, wie zum Beispiel Zeit, Sonne, Flora und Fauna, Luft, Wasser, Nähe zu anderen Menschen, Glaube und der freie Wille

    Wenn also das, was uns wirklich wichtig ist, nicht mit Geld aufzuwiegen ist, dann sollten die Dinge, für die wir Geld benötigen doch mindestens in der Prioritätenliste nach hinten rutschen dürfen.
    Aus dieser Überlegung heraus folgt für uns Helfas die Überzeugung, dass wir uns alles, was im Leben Bedeutung hat und was wir benötigen, gegenseitig schenken können. Und für all
    das, was wir (noch) nicht selbst herstellen können, gibt es die Möglichkeit, Geld zu schenken oder den Selbstkostenpreis innerhalb der H.e.l.f.a.-Gemeinschaft zu bezahlen.

    Was bedeutet es zu schenken?
    Zu Schenken heißt, jemandem eine Gabe zu dauerndem Besitz zu überlassen, um den anderen damit zu erfreuen, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen. Und ist es nicht so, dass sich nicht nur die Empfänger über ein solches Geschenk freuen, sondern auch wir selbst? Von Herzen zu Schenken löst auf beiden Seiten ein intensives Gefühl der Freude und des Glücks aus. Ein Gefühl, das uns mit dem anderen verbindet.

    Dies ist ein Grund, warum wir bei H.e.l.f.a. auch nicht Tauschen. Selbst im traditionellen Tauschhandel (Sachen gegen Sachen) kann es vorkommen, dass jemand, z. B. einen Schrank eintauschen möchte, den der Tauschpartner jedoch nicht benötigt. Was nun? Ferner ist es beim Tauschen üblich jegliche Objekte und Handlungen in bestimmte Werte einzukategorisieren und gegeneinander aufzuwiegen. Somit stellt auch der Tauschhandel von Gegenständen oder Dienstleistungen ein Ungleichgewicht und eine Benachteiligung dar, wenn die Bedürfnisse nicht übereinstimmen. Innerhalb des H.e.l.f.a.-Projekts schenken wir Frei, ohne Zwang und Erwartungen. Jede Hilfe und Unterstützung wird kostenlos oder maximal zum Selbstkostenpreis angeboten.

    Uns ist bewusst, dass das Annehmen einer Gabe bei Manchem ein Gefühl der Schuld und des Unbehagens auslösen kann, mit dem gleichzeitigen Drang etwas als Dank oder Ausgleich zurückgeben zu müssen. Diese negativ behafteten Gefühle möchten wir bei H.e.l.f.a. überwinden und damit auch das „Annehmen können“ wieder neu erlernen. Denn jeder Mensch dieser Erde hat es verdient beschenkt zu werden.

    Das, was geschenkt werden kann, ist so unglaublich vielfältig, dass eine Aufzählung dies hier nicht widerspiegeln kann. Beim Schenken geht es daher vor allem darum, ganzheitlich auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen.

    Was bedeutet der Selbstkostenpreis?
    Im Falle von Reparaturen ist häufig nicht nur die Arbeitsleistung einer Person vonnöten, es werden auch mal Ersatzteile, z.B. für die Waschmaschine oder für das Auto benötigt. Hierbei fallen Kosten für die Beschaffung von Teilen an. Diese Ersatzteile kann der Geber ebenfalls verschenken. Ist dies aus bestimmten Gründen nicht möglich, trägt der Hilfesuchende die Kosten in Form des Selbstkostenpreises.

    Dies ist eines von vielen Beispielen, was wir bei H.e.l.f.a. unter dem Helfen zum Selbstkostenpreis verstehen. Das Übernehmen von Anfahrtskosten, um Hilfe in Anspruch nehmen zu können, kann auch darunter fallen. Wichtig ist, dass das Geld nicht im Vordergrund steht und immer wieder überlegt wird: Wie können wir das Helfen ohne Geld realisieren?

    Auch Selbständige und Unternehmer können ihre Talente bei H.e.l.f.a. einbringen, indem sie Menschen mit ihren Fähigkeiten beschenken oder zum Selbstkostenpreis helfen. Der Vielfalt an Schenkungs-Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Und damit wird das Profit-Denken deutlich reduziert.

    Gründe, weshalb es wichtig sein kann, den Selbstkostenpreis zu verlangen:
    Ist ein H.e.l.f.a.-Mitglied selbständig, könnte das Schenken von zum Beispiel Ersatzteilen für ein Auto dazu führen, dass das Helfen mit einem finanziellen Verlust für den Helfer einhergeht. Das könnte bedeuten, dass der Selbständige wirtschaftlich leidet und dann wiederum nicht mehr helfen kann. Abgesehen davon, könnte es unter Umständen zu Schwierigkeiten mit dem alten System (Finanzamt) kommen.

    Wir möchten, dass sich alle Menschen bei H.e.l.f.a. wohlfühlen und den Übergang vom altem System in eine Schenkungsgemeinschaft sanft, geschmeidig und im Sinne von Win-Win-Situationen für die Beteiligten gestalten.

    Der Grundsatz, um den es immer wieder geht, ist, von Herzen gerne zu geben. Es soll kein Zwang entstehen, alles ist freiwillig und ohne Erwartungen. Nur so erreichen wir, dass wir die alten Gewohnheiten, wie den selbst erzeugten Druck und die Abhängigkeiten aus der alten Welt dauerhaft ablegen.

    Je mehr Menschen aus dem alten System (nach und nach) aussteigen und mitmachen, desto eher wird sich die Vision einer Schenkungsgesellschaft selbst tragen können.